Firewall layer 2: Unterschied zwischen den Versionen
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|Modbus-TCP benutzt standardmäßig den Port 502/TCP. Durch den vorgefertigten Service Modbus wird 502/TCP freigeschaltet, so dass ein TCP-Client (Modbus-Master) im Officefloor-LAN eine Verbindung zu einem TCP-Server (Modbus-Slave) im Shopfloor-LAN aufbauen kann. | |Modbus-TCP benutzt standardmäßig den Port 502/TCP. Durch den vorgefertigten Service Modbus wird 502/TCP freigeschaltet, so dass ein TCP-Client (Modbus-Master) im Officefloor-LAN eine Verbindung zu einem TCP-Server (Modbus-Slave) im Shopfloor-LAN aufbauen kann. | ||
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Version vom 31. März 2016, 15:12 Uhr
Die integrierte Firewall isoliert die Netzwerkumgebung des Shopfloor-LAN von der des Officefloor-LAN. Auf dieser Seite erfahren Sie, wie Sie den Zugriff aus dem Officefloor-LAN in das Shopfloor-LAN für bestimmte Systeme erlauben können.
Inhaltsverzeichnis
Beschreibung
Bei einer Firewall layer 2 erfolgen die Filterfunktionen in der Sicherungsschicht (Data Link Layer) des ISO-/OSI-Schichtenmodells. Für die Konfiguration der Firewall bedeutet dies, dass keine Veränderungen der IP-Adressen innerhalb der Netzwerke, die getrennt werden sollen, nötig sind.
Das Industrial Gateway teilt durch die beiden Anschlüsse LAN 1 und LAN 2 ein einziges Netzwerk in zwei verschiedene Netzwerke. Die zu schützenden Systeme benötigen eine Verbindung zum Anschluss LAN 1. Alle an LAN 1 angeschlossenen Geräte bilden das Shopfloor-LAN. Alle Systeme, die an LAN 2 angeschlossen sind, bilden das ungeschützte Officefloor-LAN.
Die Firewall konfigurieren
Beachten Sie: In den Werkseinstellungen ist die Firewall ausgeschaltet. LAN1 und LAN2 sind völlig transparent miteinander verbunden. Es sind in diesem Zustand keine Firewall-Funktionalität und somit auch keine Schutzfunktionen aktiv. |
✘ Die Einstellungen des Firewall-Betriebs finden Sie unter dem Menüpunkt Services.
Firewall aktivieren
- ► Setzen Sie ein Häkchen in die Checkbox Enable service.
- ✔ Die Netzwerke LAN 1 und LAN 2 sind voneinander getrennt. Sie können nun Regeln erstellen, um bestimmte Verbindungen zu ermöglichen.
Regeln erstellen
- Geben Sie die gewünschten Regeln unter LAN1 <= LAN2 layer 2 forward rules accepted ein.
- Klicken Sie auf die Schaltfläche
Add
um die Regel hinzuzufügen. - Bestätigen Sie die Konfiguration mit
OK
oderApply
.
- ✔ Die Regel wird nun in der Liste aufgeführt.
Konfigurationsbeispiel
Im Shopfloor LAN befindet sich ein IGW/935 mit der IP-Adresse 192.168.178.45, im Officefloor LAN ein PC mit der IP-Adresse 192.168.178.23. Beide Netzwerke sind durch ein IGW/936-FW voneinander getrennt. Das IGW/936-FW befindet sich zunächst im Auslieferzustand (Werkseinstellung: Firewall-Funktionen = Aus).
In diesem Beispiel wird mehrfach auf den Security Scanner nmap zugegriffen. Um das Beispiel nachzuvollziehen oder Firewall-Aufgabenstellungen zu testen, installieren Sie nmap (https://nmap.org/) auf Ihrem PC. |
- Schalten Sie in der SSV/WebUI-Konfigurationsoberfläche des IGW/936-FW die Firewall-Funktionen ein, um Shopfloor-LAN und Officefloor-LAN voneinander zu trennen. Das IGW/935 (IP-Adresse: 192.168.178.45) ist für den PC nun nicht mehr erreichbar.
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- Prüfen Sie mit Hilfe eines nmap-Aufrufs vom PC aus, ob das IGW/935 im Shopfloor-LAN noch erreichbar ist.
Mit nmap -sP 192.168.178.0/24 wird das gesamte Netzwerk nach vorhandenen Rechnern durchsucht (-sP → nmap Ping Scan). Alle gefundenen Rechner werden von nmap aufgelistet. Das IGW/935 mit der IP-Adresse 192.168.178.45 wird noch in dieser Liste auftauchen. Wenn Sie vom PC aus über http://192.168.178.45:7777 versuchen auf die SSV/WebUI-Oberfläche des IGW/935 zuzugreifen, wird dieser Versuch fehlschlagen. Der nmap-Aufruf nmap –sT –p 7700-7799 192.168.178.45 zeigt, dass der TCP-Port 7777 (wie alle anderen TCP- und UDP-Ports zwischen 1 und 65.535) von den Firewall-Funktionen des IGW/936-FW blockiert wird. Ein IT-Monitoring-Programm, das auf dem PC im Officefloor-LAN läuft, liefert für das IGW/935 z.B. folgenden Zustand:
Per Ping ist das IGW/935 im Shopfloor LAN für das IT-Monitoring noch erreichbar. Der HTTP-Request wird allerdings vom IGW/936-FW blockiert. Um zu verhindern, dass die Baugruppen im Shopfloor-LAN auf einen Ping aus Officefloor-LAN heraus antworten, deaktivieren Sie in den IGW/936-FW-Einstellungen Allow ping. -
- Erstellen Sie nun eine neue Firewall-Regel mit dem Rule name IGW/935-Config.
- Wählen Sie Tcp im Bereich IPv4-Transportprotokoll
- Tragen Sie in das Feld To port 7777ein.
- Klicken Sie erst auf
Add
und danach aufApply
.
- ✔ Nun kann vom Officefloor-LAN aus der PC mit der IP-Adresse 192.168.178.23 die SSV/WebUI-Oberfläche des IGW/935 über den Link http://192.168.178.45:7777 erreichen.
Um zu verhindern, dass auch jeder andere PC aus dem Officefloor-LAN über den Link http://192.168.178.45:7777 das IGW/935-SSV/WebUI erreichen kann, fahren Sie mit dem folgenden Schritt fort. -
- Editieren Sie den Eintrag mit dem Rule name IGW/935-Config.
- Klicken Sie auf den Stift am rechten Rand des Feldes und tragen Sie in das Feld From address die IP-Adresse 192.168.178.23 ein.
- Klicken Sie erst auf
Replace
und danach aufApply
.
✔ Das IT-Monitoring-Programm auf dem PC mit der IP-Adresse 192.168.178.23 im Officefloor-LAN kann nun sowohl per Ping als auch per HTTP-Request (http://192.168.178.45:7777) den Zustand des IGW/935 im Shopfloor-LAN überwachen und bei Verfügbarkeitsproblemen eine Nachricht an den zuständigen Mitarbeiter schicken.
Beachten Sie: Mit der hier beschriebenen Firewall-Einstellung besitzt das IGW/935 im Shopfloor-LAN keinen Zugriff mehr auf Dienste im Officefloor-LAN wie z.B. einen im Officefloor-LAN vorhandenen Internet-Zugang. Eine eventuell eingestellte Zeitsynchronisation des IGW/935 mit einem NTP-Server im Internet wird nun fehlschlagen. |
Das IGW/935 ist innerhalb des LANs nun indirekt mit 1.000 Mbps statt mit 100 Mbps eingebunden. Die LAN1-Schnittstelle des IGW/935 unterstützt wie LAN1 des IGW/936-FW zwar nur 10 und 100 Mbps. LAN2 des IGW/936-FW ist allerdings für 10/100/1.000 Mbps geeignet.
Durch die LAN2-Verbindung des IGW/936-FW in Richtung Officefloor-LAN präsentiert sich das IGW/935 mit der IP-Adresse 192.168.178.45 nun als LAN-Teilnehmer mit einer 1.000 Mbps-Verbindung.
Konfigurationsbeispiel: Modbus
Im Shopfloor-LAN befindet sich ein PC mit einem Modbus-Slave. Er ist über die IP-Adresse 192.168.178.21 erreichbar. Im Officefloor-LAN existiert ein PC mit der IP-Adresse 192.168.178.23. Dieser PC soll als Modbus-Master auf den Slave im Shopfloor-LAN zugreifen können. Beide Netzwerke sind durch ein IGW/936-FW voneinander getrennt. Das IGW/936-FW befindet sich zunächst im Auslieferzustand (Werkseinstellung: Firewall-Funktionen = Aus).
In diesem Beispiel wird mehrfach auf den Security Scanner nmap zugegriffen. Um das Beispiel nachzuvollziehen oder Firewall-Aufgabenstellungen zu testen, installieren Sie nmap (https://nmap.org/) auf Ihrem PC. |
- Prüfen Sie mit Hilfe eines nmap-Aufrufs vom PC im Officefloor-LAN aus, welche TCP-Ports auf dem PC im Shopfloor-LAN erreichbar sind.
Mit nmap –sT –p 1-999 192.168.178.21 könnte sich zum Beispiel für einen unter Windows 7 laufenden PC die hier folgende nmap-Ausgabe ergeben:
Die Einschränkung auf die TCP-Ports 1 bis 999 erfolgte aus Zeitgründen. Je mehr Ports nmap prüfen soll, desto länger dauert die Prüfung. -
- Schalten Sie in der SSV/WebUI-Konfigurationsoberfläche des IGW/936-FW die Firewall-Funktionen ein, um Shopfloor-LAN und Officefloor-LAN voneinander zu trennen.
✔ Der PC mit dem Modbus-Master (IP-Adr.: 192.168.178.21) ist nun für den PC im Officefloor-LAN nicht mehr erreichbar. -
- Erstellen Sie nun eine neue Firewall-Regel.
- Wählen Sie im Bereich Service Modbus aus.
- Tragen Sie 192.168.178.23 in das Feld From address ein.
- Klicken Sie erst auf
Add
und danach aufApply
.
- Prüfen Sie mit Hilfe eines erneuten nmap-Aufrufs vom PC im Officefloor-LAN aus, welche TCP-Ports auf dem PC im Shopfloor-LAN nun noch erreichbar sind.
Mit nmap –sT –p 1-999 192.168.178.21 ergibt sich für den unter Windows 7 laufenden PC mit dem Modbus-Slave nun die hier folgende nmap-Ausgabe:
✔ Aus dem Officefloor-LAN kann nur noch der PC mit der IP-Adresse 192.168.178.23 den Modbus-Slave im Shopfloor-LAN erreichen.
Modbus-TCP benutzt standardmäßig den Port 502/TCP. Durch den vorgefertigten Service Modbus wird 502/TCP freigeschaltet, so dass ein TCP-Client (Modbus-Master) im Officefloor-LAN eine Verbindung zu einem TCP-Server (Modbus-Slave) im Shopfloor-LAN aufbauen kann. |